Mittwoch, 21. November 2007

Felsendom in Jerusalem

Drei Religionen, ein Dom.
Wo Jesus einst mit den Pharisäern und Sadduzäern stritt, leuchtet heute die große goldene Kuppel des Felsendoms. Die Moschee ist über dem Felsen gebaut, von dem aus Mohammed im Jahre 621 auf dem Flügelpferd Burak in den Himmel geflogen sein soll, wo ihn Adam, Noah, Moses, Isaak, Jesus und andere Bibelgestalten als letzten und größten der Propheten begrüßten. So erinnert der Felsendom Jerusalem täglich an den Anspruch des Islam, Juden- und Christentum zu beerben. Nur an der westlichen Stützmauer - der Klagemauer - können Juden heute beten. Dreht man sich um, steht man vor einem unscheinbaren mittelalterlichen Rundbau, der als Moschee und Kirche dient und an eine andere Himmelfahrt erinnert: Hier sei Jesus vierzig Tage nach seiner Auferstehung vor den Augen seiner Jünger in den Himmel aufgefahren. Zum Beweis zeigen die arabischen Wächter des Heiligtums den Abdruck des heiligen Fußes im Stein.
Draußen rufen tausend Muezzins die Muslimen zum Gebet. Stumm liegen die jüdischen Gräber unter der hellen Sonne. Von hier, heißt es, werden die Toten am Tag der Auferstehung durch das Goldene Tor in die Heilige Stadt einziehen. Bis dahin bleibt das Tor zugemauert.

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